URAUFFÜHRUNG

The Trash Hunting Performance - 20 Tonnen Stadt Vol#2

Aus der Serie 20 Tonnen Stadt: Sommer, Sonne, Freizeitvergnügen - raus aus der Bude, rein ins Vergnügen, an den Weiher, Bier, Zigaretten, Chips und Döner. Schnell auf der Wiese noch einen Platz ergattern. Der Grashalm stöhnt unter der Last, er saugt im Erdreich an Cola mit Bier und Salzlauge. Es klebt, es stinkt, es schmiert ...

Stück

Mit dem, was vom Vergnügen übrig bleibt, setzt sich 20 Tonnen Stadt Vol#2 auseinander: dem Müll. Dort, wo die Seele baumelt, mischt sich Theater in das Leben ein - auf den Spuren des Abfalls - sinnlich, en passant, cool und ein bisschen dreckig.
Auf der Suche nach den verliebten Mülleimern von Speakers Corner bis Besenballett verwischen die Spuren zwischen Publikum, Müll-Werkern, Schauspielern und Besuchern des Weihers. Ein E-Mobil fährt durch das Bild. Diogenes als Aktionsphilosoph erklärt: dass nicht der Müll das Problem ist, sondern die Kultur an sich, denn ohne Müll kommt sie nicht aus. St. Petronilla, Schutzpatronin der Strassenreinigung der Stadt Köln, hält dagegen: ganzheitlich pragmatisch nimmt sie den Besen zur Hand. Zwischen rauchenden Grills, bellenden Hunden und Plastikgeschirr legen Schauspieler und Mitarbeiter der AWB Fährten für eine installative, theatrale SchnitzelJagd.
Und nicht nur für die Besucher der Performance, auch für die Passanten am Aachener Weiher ergeben sich immer wieder Überraschungen …

Presse

"In The Trash Hunting Performance, der Fortsetzung der Abfallkonferenz 20 Tonnen Stadt Vol#1, binden Karin Frommhagen und Rosi Ulrich vom theater-51grad.com das Publikum noch stärker ein, verwischen die Grenzen zwischen Zuschauen und Mitmachen, reiben gewitzt Theater und Realität aneinander. Dabei zerfällt der gut 100-minütige Abend in zwei disparate Teile - die allerdings beide ihren eigenen Reiz entwickeln. Leider ist für den Hauptteil, das Trash Hunting, mit bloß einer halben Stunde zu wenig Zeit einkalkuliert. Trotz dramaturgischer Mängel ein vergnügliches Erlebnis, bei dem spielfreudige Akteure den Blick auf eigenes und fremdes Wegwerfverhalten schärfen." Kölner StadtAnzeiger 19.7.2011

"Jede Theorie, wie alt sie auch sein mag, erhält ihren Reiz, wenn sie in einem so faszinierenden und beziehungsreichen Ambiente unters Volk gestreut wird. ... Dass es sich hier mehr um eine Performance mit Spielanleitung denn um eine theatrale Inszenierung handelt wird im zweiten Teil der Aktion deutlich. ... Ein Theater, das Passagen der urbanen Topographie erwandert, schafft auf sympathische Weise neue, unmittelbare Perspektiven auf die Stadt." Kölnische Rundschau 20.7.2011

Fotos

mit:
Antje Mairich, Tomasso Tessitori, Nina Drolsbach, Daniel Heyen, Meike Mayer, Claus Reichel, Sabine Schnitzler, Güler Kilagöz, Mitarbeiter der AWB Köln: Ömer Habibullah, Hasan Sayhar, Martin Wallraff.

Künstlerische Leitung & Regie:
Karin Frommhagen, Rosi Ulrich

Installationen:
Eberhard Weible

Musikalische Leitung:
Bassem Hawar

Texte:
Tania Bezzenberger

Sounds:
Ralph Lennartz

Choreografie:
Judith Ouwens, Gabriela Tarcha & Ensemble

Projektleitung:
Rut Profe-Bracht

Fotos:
MEYER ORIGINALS
Eberhard Weible