DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG

Körperchen, Körperchen an der Wand

von Jan Fabre

Eine Jürgen Wolf Produktion in Kooperation mit theater-51grad

Stück

ist ein langer Monolog eines Mannes, der mit einer Künstlerin und ihrer Ausstellung konfrontiert wird. Dabei bewegt sich der Blick des Mannes unmerklich weg von der Kunst hin zum eigenen Körper. Der Blick auf den eigenen Körper wird zum Gang durch die Ausstellungsräume.

Das Stück ist dem Tänzer Wim Vandekeybus gewidmet.

Die Arbeiten von Jürgen Wolf zeichnen sich durch sein Interesse an einer gewissen Dialektik, wie dem Innen und Außen, dem Erhabenen und Lächerlichen, aus. Ähnlich wie Jan Fabre bewegt sich Jürgen Wolf zwischen Bildender Kunst, Performance, Theater und Tanz. Für ihn gibt es keine strikte Trennung zwischen Theater und bildender Kunst. Als Regisseur arbeitet er ähnlich wie als Maler und versucht so diskret wie möglich in das Geschehen einzugreifen. Wie eine leere Leinwand begegnet er dem Stück. Am Anfang steht Staunen und Angst und wie durch eine unsichtbare Choreographie gewinnt das Stück, das Bild, seine Kontur.

 

Presse

"... wer hat die schönsten Blutkörperchen im ganzen Land? So endet die im Stück-Titel anklingende Frage eines Mannes, der über die Betrachtung seiner eigenen, durch Fotografien gleichsam zerstückelten Glieder und Organe in einer Galerie eine heftige Identitätserschütterung erfährt. Der menschliche Körper ist Hauptthema des flämischen Theatermachers und Malers Jan Fabre, und sein Ein-Mann-Stück kehrt gängige Geschlechterklischees um, indem einmal das männliche Wesen zum Objekt wird. Die von tänzerischen Performance-Elementen geprägte Inszenierung des Kölner Allround-Künstlers Jürgen Wolf arbeitet dies noch deutlicher heraus durch zwei weibliche Gegenparts. Nach der Eröffnung mit einer 20-minütigen Ave-Maria-Litanei kommt die Aufführung durch die Attacken der beiden Frauen in Schwung. Der Monolog des Verunsicherten wird fröhlich verhöhnt, das Prinzip des Maskulinen mit gezielten Bodychecks unterworfen" (Kölner Stadt-Anzeiger 12.12.2007)

"... grandiose Videoinstallation: Jens Standke. Maingardts Komposition durchzieht ein Rauschen, Brummen und Preifen bis an die Schmerzgrenze. ... Die Textpassagen bleiben leider weit dahinter zurück." Henriette Westphal in: Kölnische Rundschau 20.2.16

Fotos

Mit:
Till Brinkmann
Viola von der Burg
Nicole Kersten

Regie: Jürgen Wolf

Bühne: Michael Blattmann

Kostüme: Gudrun Schatz

Dramaturgie: Rosi Ulrich

Premiere: 28.11.2007