URAUFFÜHRUNG
Erotic Zones
ein theatrales Fest der Sinne
Stück
Der Mensch wurde geschaffen, und nachdem er den Apfel in die Hand nahm und ihn ass und dabei schmeckte, dass er süss war und dass in der Süsse etwas lag, was von wohliger Lust war, wurde er aus dem Paradies verstossen. Doch warum sollte ihm diese Vertreibung schaden, da er doch etwas gewonnen hatte, das er in der Gleichförmigkeit des Paradieses nicht erleben konnte, die Wolllust und die Freude in Erwartung der Lust.
Dies ist die Einladung zu einem Fest: rauschend, berauschend, voller sinnlicher Eindrücke mit einer Vielfalt an Lustbarkeiten und Genüssen. Es zeugt von einem Gastgeber, der die Kunst des Festes beherrscht, der um die geheimen Wünsche seiner Gäste weiß, der nichts dem Zufall überlässt und selbst das erotische Knistern in der Luft inszeniert. Das Fest veranstaltet er, weil es eine neue exzentrische Marotte von ihm ist, Unbekannte einzuladen, die sich an dem erfreuen, was für ihn selbstverständlich ist. Alles kann sein nichts muss passieren.
Diskret hält er sich zurück und überlässt die Führung des Abends dem Zeremonienmeister und seinem weltgewandten Charme, der nicht nur die Frauenherzen höher schlagen lässt. Mit seinen im richtigen Moment plazierten Komplimenten und dem Auftreten eines erfolgreichen potenten Mannes nimmt er für sich ein. In einer eleganten Verbeugung begrüsst er die Frau unseres Gastgebers, eine strahlende jugendlich wirkende Frau mit perfektem Outfit und einem Körper, dem man ansieht, dass viel Zeit in seine Pflege investiert wird.
Natürlich ist für ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm gesorgt. Und da man etwas Besonderes erwarten kann, verwundert es nicht, dass so exotische Berühmtheiten, wie die Geisha Sayuri-San und die Tänzerin Amelie, eingeladen sind, ihre Künste zu präsentieren. Im Kopf entstehen die Bilder, die Aufregung erzeugen und den Körper einnehmen. Chimären, Andeutungen, Geheimnisse - Erotik ist das Spiel mit der Sehnsucht nach Erlösung, mit dem ersten Moment der Begegnung, mit Macht und Ohnmacht, Hingabe und Widerstand, Abstossung und Anziehung - kurz einem labilen Zustand gleich dem von Atom und Universum.
Foto Copyright: Eberhard Weible
Presse
"Eine sexy Lady, die Privathure des Gastgebers, spricht mich an, der Hausherr selbst erzählt mir von seinen pädophilen Neigungen. Das gehört zum Konzept dieses "Festivals der Sinne": Dem Zuschauer werden zwar erotische Szenen vorgespielt, er wird aber auch einbezogen, kann sich massieren lassen, einer Geisha zuschauen oder in einem Chambre separe einer Erotik-CD lauschen. Meistens überzeugt das, und der Abend ist ungewöhnlich und vergnüglich. ... Die "Erotic Zones" von Susanna Enk und Rosi Ulrich lohnen einen Besuch." Express 28. Juli 2005
"Ich bin Rosemarie Schickelgruber aus Bayern. Neben mir sitzt die Sex-Autorin Gudrun, außerdem treffe ich Viola, die von ihrem Mann verlassen wurde, und Yvonne, die einen Obstladen im Agnesviertel hat. Wir vier haben für eine Party-Länge eine neue Identität angenommen, genauso wie Markus, Dirk, Anton und all die anderen, denen Regisseurin Susanna Enk am Eingang Namen und Handy-Nummer auf den Rücken klebt. ...eine Mischung aus Schauspiel, Tanz und Interaktion mit den Besucher, die sich mit dem Eintritt in den Viaduktbogen "Le Village" in Partygäste verwandeln. ... Im Separee gibt es die Hör-CD für jede Neigung. "Ich möchte Dich verwöhnen. Du bist meine Prinzessin", raunt mir eine Männerstimme via Kopfhörer ins Ohr und stellt mir außer Champagner, Honig und Feigen erotische Genüsse jeglicher Art in Aussicht.
Von Rosi Ulrich und Susanna Enk stammt die Idee zu dieser schrägen Mischung aus Spiel und Happening, das sich um Macht und Obsession, Hingabe und Widerstand, käufliche Liebe und bürgerliche Träume dreht. Zu den starken Momenten gehört Amelies Tanz, den Choreografin Stephanie Thiersch gestaltet hat." Kölnische Rundschau 23./24. Juli 2005
"...die Hure, die sich nach bürgerlichem Glück sehnt; die Ehefrau, die ihre sadistischen Neigungen entdeckt - überzeugend gespielt von Pirkko Cremer und Antje Mairich. ... Das interaktive Element, das den Besuchern die Möglichkeit gibt, im Gespräch mit den "Gastgebern" in die Inszenierung einzugreifen, macht den eigentlichen Reiz des Festes aus." Kölner Stadt-Anzeiger 23./24. Juli 2005
Video
Fotos
Eine Produktion des theater-51grad.com, in Kooperation mit Freihandelszone - ensemblenetzwerk köln,
gefördert durch: Fonds Darstellende Künste e.V., Kulturamt der Stadt Köln, NRW KULTURsekretariat (Wuppertal) und
Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport im Rahmen von "StaTTTheater"
für die freundliche Unterstützung danken wir Cafe lepop, Galerie Rachel Haferkamp, Hydra Productions
Mit: Pirkko Cremer, Alexe Limbach, Antje Mairich, Philipp Lukas Lang, Aljoscha Langel, Stefan H. Kraft
Akkordeon: Uli Bürstle
Massage: Ruba Salim
Kulinaria: Sooung Kim
Regie: Susanna Enk,
André Erlen, Jörg Fürst,
Choreografie:
Stephanie Thiersch
Musikalische Leitung:
Uli Bürstle
Raum: Eberhard Weible
Kostüme:
Katrin Zeller, Una Sörgel
Dramaturgie: Rosi Ulrich
Regieassistenz:
Myriam Chebabi
Ausstattungsassistenz:
Garlef Kessler
Erotic Talks: Pirkko Cremer, Marie-Therese Futterknecht, Anja Lais, Antje Mairich, Hannah Schröder, Andreas Grötzinger, Philipp Lukas Lang, Aljoscha Langel, Stefan Lehnen, Oliver Krietsch-Matzura
Texte:
Susanna Enk & Rosi Ulrich
Regie: Susanna Enk
Sprachstudio:
Hydra Productions
Fotos: Eberhard Weible